WaSH Malawi 2024/2025 - Stiftung der Deutschen Lions
WaSH 2024-25 Malawi
Wasser ist Leben – Unser Lions-WaSH-Projekt 2024/2025 in Malawi
Zurück in Malawi
Malawi, das langgestreckte Binnenland im südlichen Afrika, ist ein Ort von atemberaubender Schönheit und herzlicher Gastfreundschaft. Der drittgrößte See Afrikas, der Malawi-See, grenzt an dieses Land. Malawi wird oft als das „warme Herz Afrikas“ bezeichnet, denn die Menschen dort sind bekannt für ihre Freundlichkeit, selbst inmitten ihrer oft schweren Lebenssituation.
Malawi gehört zu den ärmsten Ländern der Welt: Über 70 % der Bevölkerung leben unterhalb der absoluten Armutsgrenze. Die Landwirtschaft ist die vorherrschende Beschäftigung, aber die magere Ernte reicht oft nicht aus, um Familien ausreichend zu ernähren.
Zusätzlich trifft der Klimawandel Malawi besonders hart. In den letzten Jahren haben mehrere Zyklone – darunter Idai (2019), Ana (2022) und Freddy (2023) – zahlreiche Häuser zerstört, Ernten vernichtet und Menschenleben gefordert. Doch es gibt auch Perspektiven: Nach Zyklon Idai haben die Lions gemeinsam mit Habitat for Humanity 300 katastrophensichere Häuser gebaut, die den Stürmen standhielten und vielen vertriebenen Menschen Schutz boten.
Im Frühjahr 2024 traf Malawi eine heftige Dürre. Die Temperaturen zwischen Ende Januar und Anfang März lagen durchschnittlich fünf Grad höher als in den Vorjahren. Das Land rief den nationalen Katastrophenzustand aus. In solch extremen Zeiten wird deutlich, wie wichtig eine sichere und katastrophenresistente Wasserversorgung, Sanitäranlagen und angemessene Hygienepraktiken (WaSH) sind.
Die aktuelle WaSH-Situation in Malawi
Etwa ein Drittel aller Brunnen in Malawi ist nicht funktionsfähig. Dies liegt an mangelhafter Bauweise, fehlenden Ersatzteilen, zu wenigen Fachkräften zur Reparatur der Brunnen und inzwischen leider auch immer häufiger an Zerstörungen durch Wetterextreme. Besonders in ländlichen Gegenden haben die Menschen deshalb häufig keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser oder müssen weite Strecken dafür zurücklegen.
Über 50 % der Menschen auf dem Land haben zudem keinen Zugang zu sicheren Sanitäranlagen. Viele der handgegrabenen Latrinen stürzen bei starken Niederschlägen in der Regenzeit oder während der Zyklone ein und stellen eine große Gesundheitsgefahr da.
Auch Hygieneprodukte wie Seife sind auf dem Land schwer zu beschaffen und teuer. Somit haben nur etwa 5 % der Landbevölkerung die Möglichkeit, sich vor dem Essen die Hände zu waschen. Diese grundlegenden Hygienepraktiken sind jedoch entscheidend für die Gesundheit. Im letzten Jahr gab es deshalb mehrere große Cholera-Ausbrüche, auch in unserer Projektregion, dem Zomba Distrikt im Süden Malawis.
Was wir tun
Gemeinsam mit unserem Partner vor Ort, Habitat for Humanity Malawi, und der lokalen Bevölkerung im Zomba Distrikt setzen wir uns für die Widerstandsfähigkeit der Gemeinden und ihrer Wasserversorgung, sanitären Einrichtungen und Hygiene (WaSH) gegenüber dem Klimawandel und Naturkatastrophen ein und planen folgende Maßnahmen:
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Sauberes Wasser: Wo möglich, reparieren wir kaputte Brunnen und machen sie katastrophensicher. Dazu gehört zum Beispiel eine erhöhte Plattform, damit bei Überschwemmungen das eventuell kontaminierte Wasser nicht in das Bohrloch eindringt. An einer Schule planen wir, einen Brunnen mit einer Solarpumpe auszustatten, um Wasser durch ein Leitungssystem auch im Umkreis verteilen zu können. Zudem unterstützen wir bei der Ausbildung gemeindebasierter Wasserkomitees und schulen Brunnenmechaniker, um die Wasser-Infrastruktur langfristig instand zu halten.
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Sanitäranlagen und Hygiene: Wir starten Sensibilisierungskampagnen zu Hygiene-Themen und bauen katastrophensichere Latrinen. Das bedeutet, einen Fokus auf ein stabiles Fundament zu legen und sie gegen Überflutungen zu schützen, damit sie nicht zu einem Gesundheitsrisiko werden. An Schulen werden neue, sichere Sanitäranlagen errichtet, mit einem Schwerpunkt auf Menstruationshygiene bei den Mädchen. Auch für die bedürftigsten Familien werden die verbesserten Latrinen von neu geschulten Handwerkern gebaut. Die restlichen Einwohner sollen einen Mikro-Kredit aufnehmen können, um die Materialien für die Latrinen zu beschaffen.
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Anpassung an den Klimawandel: Um sich diese Investitionen leisten zu können, werden Spargruppen gebildet und klimaangepasste Anbautechniken vorangetrieben. Zusätzlich wird durch eine Kooperative ein besserer Marktzugang geschaffen.
Im Bereich des Katastrophenschutzes arbeiten wir eng mit staatlichen Behörden zusammen, um sie in der Vorbereitung zu stärken. Dazu gehört unter anderem das Training von lokalen Komitees zum Katastrophenschutz, die ihre eigenen Evakuierungspläne ausarbeiten, aber auch Präventivmaßnahmen durchführen.
Ihre Spende kann vervielfacht werden!
Durch ein enges Monitoring der Stiftung und die transparente Berichterstattung des Partners wird sichergestellt, dass die Gelder verantwortungsvoll eingesetzt werden. Da das Projekt für eine Förderung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) angemeldet ist, werden wir strenge Kriterien und Richtlinien für die Rechenschaftslegung erfüllen.
Mit Mitteln unseres Partners Habitat for Humanity Malawi und einem möglichen Zuschuss des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) können unsere Eigenmittel mehr als vierfach zählen!
Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass das „warme Herz Afrikas” auch weiterhin schlägt – mit nachhaltigen Lösungen und Unterstützung für die Menschen in Malawi!
Herzlichen Dank!
Sie wollen lieber überweisen?
Spendenkonto
Stiftung der Deutschen Lions
Frankfurter Volksbank
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Spendenstichwort: Wasser ist Leben
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WaSH 2024-25 Planungsreise
„Wasser ist Leben“ – Auf WaSH-Projektreise in Malawi
Eindrücke aus dem warmen Herzen Afrikas
Zum fünften Mal setzen sich die deutschen Lions für ein nachhaltiges WaSH-Projekt (Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene) ein – diesmal wieder in der kleinen afrikanischen Republik Malawi. Im südlich gelegenen Zomba-Distrikt unterstützen wir die lokale Bevölkerung beim Ausbau der WaSH-Infrastruktur.
Johanna Kunz, Projektreferentin bei der Stiftung der Deutschen Lions, ist im November zur Planungsreise aufgebrochen. Ihre Eindrücke aus Malawi hat sie für uns festgehalten.
Ankunft in Malawi
„Mit unserer Propeller-Maschine lande ich am Flughafen in Blantyre. Es ist heiß und schwül – kurz vor unserer Ankunft hat es erstmals geregnet. Noch nicht genug für die Felder der vielen Kleinbauern, doch ich hoffe, dass es in den kommenden Tagen trocken bleibt, denn die schlechten Wege machen die Fahrten in die Dörfer auch so schon beschwerlich. Von Blantyre geht es noch etwa 1,5 Stunden mit dem Auto nach Zomba, der Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks.
Beim Abendessen treffe ich die Teams von Habitat for Humanity Malawi und ELDS, unseren Partnerorganisationen vor Ort. Wir tauschen uns über das Programm und erste Fragen zum Projekt aus. Zum ersten Mal probiere ich Nsima, das lokale Grundnahrungsmittel: Maismehl, gekocht in Wasser, bis es eine klebrige Konsistenz erreicht. Mit der rechten Hand formt man es zu einer Kugel und nimmt damit die Soße oder Beilage auf – denn Nsima selbst schmeckt eher neutral und ist nicht gewürzt.
Dorfversammlung in Kuntumanji
Am nächsten Tag besuchen wir die ‚Traditional Authority Kuntumanji‘. Begleitet von Vertretern des Distriktrates und der Wasserbehörde sehen wir uns mehrere Gemeinden an, um die Bedürfnisse der Menschen vor Ort besser zu verstehen. Schon bei unserer Fahrt durch die trockenen Felder wird deutlich, dass hier sehr viele Brunnen defekt sind. Lange Warteschlangen entstehen, weil ein funktionierender Brunnen mittlerweile bis zu 500 Haushalte versorgen muss. Von 6 bis 10 Uhr morgens herrscht Hochbetrieb, und anschließend müssen die Frauen die schweren Wasserbehälter noch bis nach Hause schleppen.
Vor Ort begrüßt uns der lokale ‚Chief‘. Seine Rede wird nicht beklatscht, sondern es wird – wie in Malawi üblich – mit den hohlen Händen ein dumpfes Geräusch gemacht. Viele Frauen, mit ihren farbenfrohen langen Röcken, sind gekommen, um von ihren Erfahrungen und Schwierigkeiten zu erzählen. Sie berichten uns von den verheerenden Folgen des Zyklons Freddy, der im vergangenen Jahr in der kleinen Gemeinde fast 200 Häuser sowie nahezu alle Latrinen zerstört hat. Die Menschen vor Ort betonen, dass sie sich langfristigen Lösungen und stabile Latrinenmodelle wünschen – doch es fehlen die notwendigen finanziellen Mittel. Ziegel und Sand für den Bau könnten sie beschaffen, jedoch benötigen sie Unterstützung beim Kauf und Transport von Zement und Wellblech für die Dächer.
Schon während normaler Regenzeiten steht das Wasser hier teils hüfthoch, wenn sich die immer häufiger werdenden Unwetter sinnflutartig entladen, sodass sich die Menschen in die höhergelegene Schule retten müssen. Ein Katastrophenschutz-Komitee wurde bereits eingerichtet, doch die Mechanismen funktionieren noch nicht richtig, wie eine Frau berichtet. So wurden beispielsweise Hochwasserwarnungen zu spät weitergegeben, und es gibt noch keinen klaren Plan, was im Ernstfall zu tun ist.
Mit Alinafi nochmal an der Chilanga Primary School
Wir fahren weiter und sehen die Zerstörungen durch Zyklon Freddy auch an der Chilanga Primary School. Dort treffen wir die dreizehnjährige Schülerin Alinafi – Lions-Mitglieder kennen sie bereits aus dem Weihnachtsbrief des GRV von Anfang Dezember. Sie zeigt uns die eingestürzten Klassenräume und zerstörten Latrinen. Momentan müssen die etwa 800 Mädchen der Schule mit nur drei Toiletten eines benachbarten Gemeindezentrums auskommen, während die Jungen die Büsche aufsuchen. Immerhin: Der Brunnen mitten auf dem Schulhof funktioniert noch. Geplant ist, das Wasser mithilfe einer Solarpumpe und eines Verteilsystems auch den anderen Dorfbewohnern zugänglich zu machen. Bis zu 4 km könnten die Leitungen reichen – genauere Untersuchungen dazu wird der WaSH-Ingenieur von Habitat for Humanity in den kommenden Tagen vornehmen.
Zum Abschluss unseres Besuchs verabschieden wir uns wie immer mit einem herzlichen ‚Zikomo Guambiri‘, einem Dankeschön an die Menschen vor Ort für ihre Zeit und ihre Gastfreundschaft."
Wie es auf der Planungsreise weiterging, lesen Sie im ausführlichen Reisebericht in der LION-Ausgabe 1/25, die Ende Januar als Digimag erscheinen wird.
Ihre Weihnachtsspende für WaSH
Mit unserem Lions-WaSH-Projekt tragen wir dazu bei, die Lebensbedingungen vieler Menschen zu verbessern, ihre Resilienz gegenüber dem Klimawandel zu stärken und langfristige Perspektiven zu schaffen. Jeder funktionierende Brunnen, jede neue Sanitäranlage und jede Schulung ist ein Baustein für eine widerstandsfähige Zukunft.
Ein herzliches Dankeschön geht an alle, die bereits für „Wasser ist Leben“ gespendet haben. Wenn auch Sie unser Projekt in Malawi mit einer Weihnachtsspende unterstützen möchten: Mit wenigen Klicks können Sie über unser Online-Spendentool eine Spende für „Wasser ist Leben“ leisten.
WaSH Malawi Spendeninfos
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