Als der Lions-Club Weil am Rhein 2005 gegründet wurde, hatte Gründungsmitglied Thomas Harms mit dem von ihm mitgegründeten Kinderhilfswerk Kiew e.V. bereits seit weit mehr als einem Jahrzehnt kontinuierlich Hilfe für Kinder geleistet, die in der Ukraine aufgrund der Tschernobyl-Katastrophe an Krebs erkrankt waren. Mit den Jahren wurden diese Kinder größer, aber die Arbeit endete nicht. Darüber, wie sich die von ihm geleistete Hilfe im Laufe der Jahrzehnte geändert hatte, sollte Thomas Harms eigentlich schon an einem Clubabend im Spätjahr 2021 berichten; dieser Abend fiel aber zunächst pandemiebedingt aus. Als der Vortrag dann im Frühjahr endlich nachgeholt werden konnte, war alles plötzlich ganz anders und die Frage, wie man den Menschen aus der Ukraine helfen könnte erschreckend aktuell.
Besonders betroffen ist die Zivilbevölkerung dort, wo am härtesten gekämpft wird. So können viele Menschen wegen Stromausfällen, zerstörten Gas- und Wasserleitungen oder der Zerstörung ihres gesamten Wohnraumes keine Lebensmittel mehr zubereiten.
Die Versorgung mit Lebensmitteln oder Hygieneartikeln ist unterbrochen, weil Supermärkte über Monate nicht beliefert werden können und geschlossen bleiben; Busverbindungen können durch die Zerstörung von Fahrzeugen vielfach nicht aufrecht erhalten werden; es gibt eine große Anzahl zum Teil schwer verwundeter Zivilpersonen und eine andauernde Medikamentenversorgung von Dauerpatienten wie Diabetikern kann nicht aufrecht erhalten werden. All dies führt von Ort zu Ort zu unterschiedlichen, aber stets großen Problemen und wer effizient helfen möchte, muss sich der Herausforderung stellen, Hilfe nicht nur vor Ort zu leisten, sondern sie schnell an die sich oft von Tag zu Tag ändernden Bedingungen anzupassen.
Das reicht von unterschiedlich zusammengestellten Lebensmitteln, Hygieneartikeln- wie Shampoos oder Inkontinenzwindeln für ältere Personen in Bunkern - über Medikamente, Schmerzmittel bis hin zu Schlafsäcken, Taschenlampen oder Fahrrädern, mit denen Versorgungsstellen für den Grundbedarf erreicht werden können. Die Logistik, die hinter einer effizienten Verteilung der Hilfsmittel steht, ist gigantisch.
Der Club stellte nicht nur einen erheblichen Teil der diesjährigen Ostereier-Einnahmen für die Ukraine-Hilfe bereit, sondern stockte die Summe auch aus Clubmitteln noch weiter auf. Auch der Distrikt (DG 2021/22 Gabriela Steffens) sagte finanzielle Unterstützung des Distrikthilfswerks zu. Außerdem wurden Hilfen bei der Stiftung beantragt. Die Bewilligung des Förderantrages durch die Stiftung deutscher Lions in voller Höhe von 44.600 Euro kam dann sehr schnell- "viel schneller als erwartet", wie Präsident Peter Pietruk uns berichtete.
Wie in der Soforthilfe üblich, war die Bewilligung mit der Aufforderung verbunden, eine „zeitnahe“ und „komplette“ Verwendung der Spenden sicherzustellen- eine Aufforderung, der der Club nur zu gerne nachkam. So dauerte es nach der symbolischen Übergabe der Spende nur drei Tage, bis der erste LKW mit aus Stiftungsmitteln finanzierten Hilfsgütern gepackt und auf den Weg in die Ukraine gebracht werden konnte, wo die Hilfsgüter weiter verteilt werden und ihre Empfänger erreichen. (Bericht: LC Weil am Rhein/Peter Pietruk)
Weitere Informationen auf der Lions Club-Website Weil am Rhein