Sambia Lichtblicke 2024_Artikel

2024 - Lichtblicke für Kinder in Sambia

Unser Spendenbarometer

Der Lichtblicke-Countdown hat begonnen: Bis zur Ausstrahlung des RTL-Spendenmarathons am 22.11.2024 veröffentlichen wir jeden Tag den aktuellen Stand des Spendenbarometers. Die bis dahin eingegangenen Spenden werden von der Stiftung RTL Wir helfen Kindern bis zu einem Betrag von 500.000 Euro verdoppelt.

Viel Spaß beim Mitfiebern!

Aktueller Spendenstand vom 08.11.2024 | 423.845 Euro

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Sambia - Unser Projektland 2024

Sambia ist eine demokratische Republik im südlichen Afrika. Hier entspringt der Sambesi, Afrikas viertlängster Fluss, der durch die Victoria-Wasserfälle fließt, das bekannteste Tourismusziel Sambias. Mit rund 19,6 Millionen Einwohnern (2022) und 70 verschiedenen ethnischen Gruppen ist die Bevölkerung sehr vielfältig. Die meisten Sambier und Sambierinnen leben agraisch geprägt. Daneben spielt auch der Bergbau, insbesondere von Kupfer, eine wichtige Rolle.

Laut dem Human Development Index (HDI) der Vereinten Nationen liegt Sambia auf Platz 154 von 191 Ländern. Nach Angaben der Weltbank verdienen mehr als 61 Prozent der Bevölkerung weniger als die internationale Armutsgrenze von 2,15 Dollar pro Tag (im Vergleich zu 41 Prozent in Afrika südlich der Sahara). Der Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten ist eine große Herausforderung, insbesondere in ländlichen Gebieten. Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung muss ohne angemessene Gesundheitsversorgung auskommen.

 

Lions haben bereits in vielen afrikanischen Ländern Lichtblicke-Projekte durchgeführt. Projektland 2024 ist der Binnenstaat Sambia. | SDL

Augengesundheit in Sambia

In Sambia zählen Augenerkrankungen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen, die fast immer vernachlässigt werden. So sind Augenkrankheiten wie Katarakte und Refraktionsfehler in der Bevölkerung weit verbreitet, besonders bei Kindern und Jugendlichen. Eine unzureichende Infrastruktur und lückenhafte medizinische Ausstattung in Verbindung mit ungeschultem Personal verstärken diesen Umstand. Der nationale Strategieplan für Augengesundheit spricht von ungefähr 400.000 Menschen, die erblindet sind. Das Schlimme daran: Über 80 Prozent dieser Fälle sind vermeidbar.

Warum ist die Lage in Sambia so besorgniserregend? Laut einer Studie des BMC Health Services Research steht das sambische Gesundheitssystem vor großen Herausforderungen wie einem Mangel an Gesundheitspersonal und unzureichenden Finanzierungsmechanismen. Es fehlt letztlich die notwendige Infrastruktur, um qualitativ hochwertige ophthalmologische Dienste für Kinder anbieten zu können, vor allem die wichtigen Voruntersuchungen, durch die mögliche Augenerkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden können.

So helfen Lions - Rückkehr an das Teaching Eye Hospital

Diese Ausgangssituation ist der Beweggrund, warum die Lions mit dem neuen Lichtblicke-Projekt nach 17 Jahren an eine 2007 durch Lions-Hilfe errichtete Klinik zurückkehren möchten. Das Teaching Eye Hospital in Kitwe, das in der dicht besiedelten Provinz Copperbelt liegt, soll mit dem Lichtblicke-Projekt 2024 durch den Bau einer Kinderaugenklinik erweitert werden. Um die Vorsorge zu verbessern, ist neben dem Bau auch der Kauf von ophthalmologischen Geräten geplant. Zusätzlich soll medizinisches Personal ausgebildet werden, damit in Zukunft das Potenzial der Klinik voll ausgeschöpft werden kann.

Wie der Name Teaching Eye Hospital schon sagt, hat das Krankenhaus auch eine Ausbildungsfunktion. Es dient als Lehrkrankenhaus, in dem angehende Augenärzte und medizinisches Fachpersonal praktische Erfahrungen sammeln und geschult werden. Dies trägt nachhaltig zur Verbesserung der Qualität der augenärztlichen Versorgung in Sambia bei, indem es die Anzahl qualifizierter Fachkräfte erhöht, damit tausende Kinder nicht vermeidbar erblinden müssen. Nur so haben diese eine Chance auf eine bessere Zukunft.

Das Teaching Eye Hospital bietet nicht nur medizinische Dienste an, sondern bildet auch Augenärzte aus. | Gemeinsam für Afrika

Aus einem Euro können drei werden!

Wie im Vorjahr wird Ende August eine Drehreise mit RTL nach Sambia durchgeführt werden, um sich nochmals ein Bild vor Ort machen zu können. Mit dabei sind Stiftungsvorstand Daniel Isenrich und der RTL-Projektpate Dieter Nuhr. Begleiten können Sie diese Reise auf unseren Social-Media-Kanälen, auf denen wir tagesaktuell informieren werden, wie der Status vor Ort ist – und wo Ihre Spenden ankommen. Natürlich wird auch im LION-Magazin nach Abschluss der Reise umfassend berichtet.

Wir freuen uns auf die inzwischen 14. Kooperation mit der „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern“ beim RTL-Spendenmarathon. Denn alle Spenden, die bis zum zweiten Tag des Spendenmarathons eingehen, werden von der „Stiftung RTL“ mit bis zu 500.000 Euro verdoppelt. Die Stiftung der Deutschen Lions beantragt Zuschüsse in gleicher Höhe beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). So können bei erfolgreicher Antragstellung wie in den Vorjahren aus einem Euro drei werden!

Sambia Lichtblicke 2024 Drehreise_Artikel

Ein Lichtblick in der Dunkelheit: Unsere Reise nach Sambia

Vom 21. bis 22. November wird der diesjährige RTL-Spendenmarathon live auf Sendung gehen. Governorratsvorsitzender Gregor Weinand wird mit dem diesjährigen RTL-Projektpaten, Kabarettist und Autor Dieter Nuhr, live im RTL-Studio sein und einen Film mit Impressionen aus dem Projektland Sambia präsentieren. Silke Grunow, Bereichsleiterin für nationale und internationale Projekte bei der Stiftung der Deutschen Lions, hat die Dreharbeiten zum Film begleitet und für uns dokumentiert.

Sambias Kinder hoffen auf Lichtblicke. | Silke Grunow/SDL

Ankunft in Kitwe

"Die Sonne scheint über Sambia, als LCIF Chairperson IPIP Dr. Patty Hill, SDL Vorstand PID Daniel Isenrich und ich am Flughafen in Kitwe landen. Die Region ist hauptsächlich für ihren Kupfer- und Kobaltabbau bekannt, der eine zentrale Rolle in der sambischen Wirtschaft spielt. Trotz der ökonomischen Bedeutung ist die augenmedizinische Versorgung in der Region mangelhaft. Viele Kinder leiden an Augenerkrankungen und sind vom Verlust ihres Sehvermögens bedroht – ein Schicksal, das oft durch eine kleine Augen-OP vermieden werden könnte. Zwei dieser Kinder werden wir auf unserer Reise persönlich kennenlernen.

Sambias Wirtschaft ist hauptsächlich von Landwirtschaft und Bergbau geprägt. | Silke Grunow/SDL

Frank will sehen

Am Morgen des ersten Drehtags fahren wir eine Stunde südlich nach Kafubu, um den siebenjährigen Frank zu besuchen. Frank lebt mit seinen Eltern und vier älteren Geschwistern in einem kleinen Haus. Vor Ort treffen wir nur ihn und seine Mutter, alle anderen Familienmitglieder sind auf dem Feld, um zu arbeiten. Sehprobleme hat Frank schon lange, denn er leidet auf beiden Augen am angeborenen Grauen Star (Katarakt). Er erzählt, dass er mit seinen Freunden nicht spielen kann, weil er den Ball nicht richtig sieht. Sein einziges Spielzeug ist ein kleines gelbes Auto, dass er auch an diesem Tag bei sich hat. Franks Mutter Queen Sanikosa sagt: „Wir haben schon sehr früh gemerkt, dass mit Frank etwas nicht stimmt. Aber wir sind nie zu einem Arzt gegangen, weil die Klinik zu weit weg ist, und wir dachten auch nicht, dass man ihm helfen kann.“ Sie erzählt weiter: „Er ist ein Außenseiter und wird von den anderen Kindern  ausgeschlossen. Wenn er wieder sehen könnte, wäre das wie ein Wunder für uns. Dann könnte er endlich richtig in der Schule lernen.“

Aufgrund einer beidseitigen Augenerkrankung kann Frank kaum noch etwas sehen. | Silke Grunow/SDL
LCIF Chairperson Dr. Patti Hill mit dem siebenjährigen Frank. | Silke Grunow/SDL
In Kafubu herrscht große Aufregung bei der Ankunft des Drehteams. | Silke Grunow/SDL

Patience benötigt eine Augen-OP

So wie Frank geht es in Sambia sehr vielen Kindern. Rund 3,4 Millionen Kinder im Alter von 0 bis 18 Jahren leben in den Provinzen Copperbelt, Luapula, Northern und Northwestern, die das neue Lions-Projekt abdecken soll. Hierzu gehört auch die dreizehnjährige Patience, die wir am Nachmittag in ihrem Dorf Kalulushi besuchen. Bei unserer Begegnung macht sie einen schüchternen Eindruck. Das hat seinen Grund: Auch Patience leidet seit vielen Jahren am bilateralen Katarakt. „Ich traue mich nicht allein auf die holprige Straße, es muss mich immer jemand begleiten. Ich habe große Angst davor, zu stolpern. Zum Glück kommt mein Bruder immer mit.“ Zur Schule geht das Mädchen, aber wenn sie lesen möchte, sieht sie meist nur weiße Seiten, außer sie hält das Buch ganz dicht vor ihre Augen. Ihr einziges Hobby ist der Kirchenchor: „Das ist schön, weil ich dann alles vergessen kann.“ 

Patience Mutter Shilika Jere freut sich mit ihrer Tochter auf die OP, die ihr das Augenlicht wiedergeben kann. „Unsere Familie ist sehr abergläubisch, vor allem unsere Großmutter. Sie wollte nicht, dass Patience zu einem Arzt geht und sich behandeln lässt.“ Denn in vielen afrikanischen Kulturen werden Krankheiten häufig als das Ergebnis von übernatürlichen Kräften, Flüchen oder dem Unwillen von Ahnen interpretiert. 

Dr. Patti Hill mit Patience und ihrer Mutter. | Silke Grunow/SDL
LCIF Chairperson Dr. Patti Hill und SDL Vorstand Daniel Isenrich besuchen Patience und ihre Familie. | Silke Grunow/SDL

Rückkehr ans Kitwe Teaching Eye Hospital

Auf diese Hürde treffen die Sozialarbeiter und Fachkräfte des Kitwe Teaching Eye Hospital häufig. Insbesondere im Fall von Patiences Familie ist dies bedenklich, da nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Mutter, Tante, Cousinen und Cousins am Grauen Star leiden und dringend einen operativen Eingriff benötigen. Daher ist auch Aufklärung ein wesentlicher Bestandteil der Projekte. Die positiven Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass die Aufklärungsarbeit in den Gemeinden Früchte trägt, bestätigt uns Dr. Chileshe Mboni, Oberarzt an der Augenklinik in Kitwe. Immer mehr Patienten suchen eigenständig die Augenklinik auf, weil sie von Nachbarn und Bekannten von den Behandlungsoptionen und den erfolgreichen Operationen gehört haben. Das ist auch der Grund dafür, dass die derzeitige Klinik, die mit Unterstützung der deutschen Lions und des BMZ vor mehr als einer Dekade errichtet wurde, aus allen Nähten platzt, wie uns Dr. Mboni bildhaft erklärt. Derzeit können allerdings an den beiden OP-Tagen nur jeweils 10 Kinder operiert werden. Pro Jahr sind es rund 300 Kinder. Aktuell gibt es in Sambia lediglich drei pädiatrische Augenärzte, wobei sich zwei davon in der Hauptstadt Lusaka weiter im Süden befinden. Dr. Mboni ist der einzige Arzt, der für mehr als drei Millionen Kinder operative Eingriffe am Auge durchführen kann.“ 

Das Kitwe Teaching Eye Hospital wurde 2007 durch Lions-Unterstützung errichtet. Nun soll es durch eine Kinderaugenklinik erweitert werden. | Silke Grunow/SDL
Oberarzt Dr. Chileshe Mboni und PID Daniel Isenrich beim Blick auf den Bauplan der zukünftigen Kinderaugenklinik. | Silke Grunow/SDL
Eine frühzeitige Diagnose ist der erste Schritt zur erfolgreichen Behandlung von Augenkrankheiten. | Silke Grunow/SDL

Lichtblicke schenken

Das Ziel unseres diesjährigen Lichtblicke-Projekts: Ein Klinikanbau am Kitwe Teaching Eye Hospital, der speziell für Kinder konzipiert ist und über die notwendige medizinische Ausstattung verfügt. Dadurch könnte die Anzahl der behandelten Kinder in Kitwe verdoppelt werden. Derzeit werden zudem zwei weitere Ärzte ausgebildet, die zukünftig ebenfalls die neuen OP-Säle nutzen können, was die Möglichkeit weiterer Operationen erhöht. 

In Zusammenarbeit mit unseren langjährigen Partnern, der Stiftung RTL – Wir helfen Kindern und der Christoffel Blindenmission (CBM), möchten die deutschen Lions auch in diesem Jahr wieder aktiv werden und den Kindern in Sambia Hoffnung und Freude bringen. Wir hoffen auf Ihre Unterstützung, damit GRV Gregor Weinand den voll gedeckten Lions-Scheck live im RTL-Studio überreichen kann. Nicht vergessen: Jeder Euro, den Sie bis zum 22. November spenden, wird bis zu einem Betrag von bis zu 600.000 Euro verdoppelt.

Lichtblicke Sambia Spendeninfos

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