2020 Beirut - Artikel

Lions-Nothilfe im Libanon

Am Abend des 4. August 2020 gegen 18 Uhr Ortszeit erschütterte eine gewaltige Explosion den Hafen von Beirut, eine verheerende Druckwelle breitete sich aus und stundenlang war eine riesige Rauchwolke über der Unglückstelle zu sehen. Die Ursache war vermutlich eine große Menge Ammoniumnitrat, die im Hafen gelagert war und sich entzündete. Mindestens 150 unschuldige Menschen haben durch dieses schreckliche Unglück ihr Leben verloren, es gibt tausende Verletzte und rund 300.000 Menschen wurden innerhalb von Sekunden obdachlos. Die libanesische Regierung kann die Aufräum- und Aufbauarbeiten nicht alleine bewerkstelligen und hat um internationale Hilfe gebeten und an unser aller Solidarität appelliert. Die deutschen Lions stellten sofort 10.000 Euro für die Nothilfe bereit und riefen ihre Mitglieder zu Spenden auf.

Updates zur Lions-Hilfe in Beirut finden Sie im Folgenden (neueste oben)

2020 Beirut - Der Hafen von Beirut, die Lebensader des Landes, ist völlig zerstört.
2020 Beirut - Der Hafen von Beirut, die Lebensader des Landes, ist völlig zerstört. | Help / Sophia Maier

Update 14.08.2020 - Treffen mit Lions vor Ort

Die unvorstellbare Zahl von über 300.000 Menschen hat nach der Explosion in Beirut, Libanon, kein sicheres Zuhause mehr. Um den großen Hilfsbedarf decken zu können, ist es für die Helfer vor Ort nötig, sich zu vernetzen, einander mit Informationen und Taten zu unterstützen und Kräfte zu bündeln. Um die Möglichkeiten eines "zusammen Wirkens" auszuloten, trafen sich gestern um 17 Uhr Ortszeit Vertreter der libanesischen Lions und unser Partnerorganisation Help - Hilfe zur Selbsthilfe, um mögliches gemeinsames Vorgehen zu besprechen.

Lions im Libanon

Libanon liegt im Lions Distrikt 351, der außerdem Jordanien, Irak und Palästina umfasst. Distriktgovernor im Libanon ist Dr. Jean Claude Saade, der die Vertreter von Help zu einem Treffen in Beirut empfing. Auch die libanesischen Lions haben sich vorgenommen, den vielen beroffenen Familien beim Wiederaufbau und der Sicherung ihrer Wohnräume zu helfen. In den Gesprächen wurden mögliche Synergien besprochen, da Help sich insbesondere um besonders bedürftige, ältere, chronisch kranke und behinderte Menschen kümmern wird, werden die Lions solche Fälle an Help referieren, Help widerum wird den freiwilligen Lions-Helfern eine kleine Schulung zum richtigen Vorgehen bei der teils unübersichtlichen und sensiblen Bestandsaufnahme anbieten. Weitere Kooperationsmöglichkeiten werden geprüft.

Update (12.08.2020) - Wiederaufbau in Beirut

Am 4. August um ca. 18.00 Uhr (Ortszeit) explodierte im Hafen von Beirut ein Lagerhaus mit großen Mengen Ammoniumnitrat. Nach einer ersten Explosion verursachte eine nachfolgende Explosion verheerende Schäden. Berichten zur Folge soll es noch in 20 km Entfernung vom Hafengebiet zu Schäden gekommen sein. Bei dem Vorfall wurden mehr als 150 Menschen getötet, über 5.000 verwundet und mehr als 300.000 Menschen verloren ihr Zuhause innerhalb von Sekunden.

2020 Libanon - Die Explosion verwüstete die gesamte Infrastruktur
2020 Libanon - Die Explosion verwüstete die gesamte Infrastruktur | Help / Sophia Maier

Gezielte Hilfe

Inzwischen konnten sich unsere Partner vor Ort einen ersten Überblick über die dringendsten Bedarfe verschaffen. Nach der sofortigen Hilfe und ersten Beseitigung von Trümmern und Material, besteht die vorherrschende Notwendigkeit in der Notreparatur von Unterkünften für die Bevölkerung. Die Menschen in die Lage zu versetzen, sicher in ihre Häuser zurückzukehren, bildet die Grundlage für alle weiteren Schritte.

Gerade vor dem Hintergrund der Situation im Land, das aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Krise sowie des COVID-19 bereits vor dem Vorfall angespannt war, ist eine solche Hilfe dringend erforderlich. Berichten zur Folge soll es noch in 20 km Entfernung vom Hafengebiet zu Schäden gekommen sein. Die meisten Menschen verfügen nicht über die Mittel und Ressourcen, um die Behebung grundlegender struktureller Schäden an ihren Wohnungen und Häusern allein zu leisten.

So helfen Lions

Um diesen Menschen zu helfen, werden die Lions-Spenden in einem ersten Schritt dafür eingesetzt, Notfallreparaturen von Unterkünften der betroffenen Bevölkerung durchführen. Die Aktivitäten umfassen dementsprechend hauptsächlich die Reparatur grundlegender Strukturen wie Türen und Fenster, die den Menschen in Beirut eine sichere Rückkehr in ihre Häuser ermöglichen. Zusätzliche CASH-Interventionen (gezielte Bargeldzuschüsse) ermöglichen zielgerichtete Unterstützung in Notlagen, etwas bei Menschen mit Behinderungen, benachteiligten Menschen oder chronisch Kranken. So wird auch einer Verschlechterung der allgemeinen Lage in vielen Dimensionen (Gesundheit und psychische Gesundheit der Bevölkerung, soziale Unruhen usw.) entgegengewirkt.

2020 Libanon - Lions-Treffen in Beirut
2020 Libanon - Lions-Treffen in Beirut

Lokales Engagement wird nachhaltig unterstützt

Darüber hinaus ermöglichen die vorhandenen Fachkenntnisse und Strukturen des Partners in enger Zusammenarbeit mit der lokalen Partnerorganisation die Einbeziehung von Umweltbelangen, etwa durch das Sammeln und Weitergeben von Schuttmaterial in Recyclinganlagen (bspw. soll Glas eingeschmolzen werden und zu Glaspellets verarbeitet werden). Die Beseitigung der Trümmer wird überwiegend von der betroffenen Bevölkerung selbst organisiert. Besonders junge Menschen räumen mit großem Einsatz die Straßen. Die größten Auswirkungen sind in den Gebieten Mar Mikhael, Gemmayez, Bourj Hammoud und Karantina zu finden, wo viele bereits bedürftige Menschen leben.

Nächste Schritte der Lions-Hilfe in Beirut

Derzeit (Stand 12.08.2020) läuft ein umfassendes Assesment (Bestandsaufnahme) von Help gemeinsam mit den Partnern vor Ort. Die Auswertung der erhobenen Daten ermöglicht dann sehr gezielt den Menschen zu helfen, die am dringendsten Hilfe benötigen.

Nothilfe im Libanon

Tief betroffen machen die Bilder, die uns in diesen Tagen aus dem Libanon erreichen. Am Abend des 4. August erschütterte eine gewaltige Explosion den Hafen von Beirut, eine verheerende Druckwelle breitet sich aus und stundenlang ist eine riesige Rauchwolke über der Unglückstelle zu sehen. Die Ursache war vermutlich eine große Menge Ammoniumnitrat, die im Hafen gelagert war und sich entzündete. Mindestens 100 unschuldige Menschen haben durch dieses schreckliche Unglück ihr Leben verloren, es gibt tausende Verletzte und rund 250.000 Menschen wurden innerhalb von Sekunden obdachlos. Die libanesische Regierung kann die Aufräum- und Aufbauarbeiten nicht alleine bewerkstelligen und hat um internationale Hilfe gebeten und an unser aller Solidarität appelliert. Die deutschen Lions stellen sofort 10.000 Euro für die Nothilfe bereit und rufen ihre Mitglieder zu Spenden auf.

Lions helfen - sofort!

Bereits gestern 17 Uhr MEZ landete Kayu Orellana, Mitarbeiter unserer Partnerorganisation Help, in Beirut. Er wird die dringende Soforthilfe koordinieren, das ist zunächst die Unterstützung der Menschen mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Hygieneartikeln. Im nächsten Schritt und in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt, dem THW und der Bundeswehr wird er mit seinen Kollegen vor Ort eine Bestandsaufnahme der wichtigsten Bedarfe machen. Wir stehen in engem Austausch mit Help und aktualisieren diese Informationen, sobald wir mehr wissen.

Hilfe zur Selbsthilfe

Da der Hafen völlig zerstört ist, wird die Lebensmittelversorgung ein immenses Problem werden. Der Hafen ist die Lebensader des krisengeschüttelten Landes, über 80 Prozent der Lebensmittel werden importiert.

Lions unterstützen gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation Help die Soforthilfe mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Hygienekits sowie die Räumungsarbeiten und den Wiederaufbau. Die Arbeiten müssen schnell beginnen. Help folgt dabei der Grundidee „Cash-for-Work“, bei dem die schnelle Hilfe durch die Menschen selbst, mit der Schaffung temporärer Einkommensmöglichkeiten verbunden wird. Die Grundidee dabei ist, dass die Menschen nach der verheerenden Katastrophe eine Einkommensquelle bekommen, indem sie selbst an Wiederaufbauprojekten arbeiten und dafür Bargeld oder Gutscheine erhalten. Dieser Ansatz gewährleistet Nachhaltigkeit und Selbstbestimmung in Krisenzeiten.

Helfen Sie jetzt mit Ihrer Spende für unser aktuelles Not- und Katastrophenhilfe Projekt:

Spenden

2020 Libanon - Eine Familie sitzt in Trümmern ihrer Existenz
2020 Libanon - Eine Familie sitzt in Trümmern ihrer Existenz | Help / Sophia Maier

Asset-Herausgeber

Hochwasserhilfe 2024

Hochwasser in Ost- und Mitteleuropa – Lions helfen vor Ort

Sintflutartige Regenfälle haben europaweit für reißende Flüsse und Überschwemmungen gesorgt. Vor allem in Ost- und Mitteleuropa kämpfen die Menschen nach wie vor mit den Folgen des Jahrhunderthochwassers. Tausende mussten evakuiert werden, zahlreiche Orte wurden zerstört oder von der Außenwelt abgeschnitten. Besonders hart getroffen wurde Polen: Ersten Schätzungen der polnischen Regierung zufolge verloren mindestens 24 Menschen ihr Leben, mehr als 18.000 Gebäude und Einrichtungen wurden zerstört. 

Überschwemmungen in Polen | Elżbieta Kaps/AdobeStock

Lions helfen gezielt und unbürokratisch

Am 18.09.2024 rief Gregor Weinand, der Governorratsvorsitzende des Lions Multi-Distrikt 111-Deutschland, alle deutschen Lions zur Solidarität mit den vom Hochwasser betroffenen Menschen in Mittel- und Osteuropa auf. In einem Rundschreiben bat er um Spenden für die Hochwasserhilfe an die Stiftung der Deutschen Lions.

Nach bewährtem Verfahren unterstützen die deutschen Lions die durch das Hochwasser betroffenen Nachbarländer. Priorisiert wird durch die betroffenen Distrikt-Governor: Die Lions vor Ort können beurteilen, welche Regionen welche Art von Unterstützung am dringendsten benötigen und wissen, ob Lions Clubs vor Ort bereits tätig sind. Damit wird gewährleistet, dass die Mittel gezielt und bedarfsorientiert eingesetzt werden. Die Bedürfnisse in einem Katastrophenfall können sich schnell ändern: Anfänglich sind oft Nahrung, Medikamente, sauberes Wasser oder Generatoren erforderlich, im Übergang auch Trocknungsgeräte oder Werkzeuge für den Wiederaufbau.

Die Verteilung der Hilfsgüter wird von den lokalen Lions Clubs übernommen. Sie sind später auch dafür zuständig, der Stiftung die Berichte und Nachweise über die zweckgebundene Verwendung der Mittel zukommen zu lassen. 

Auch Ihre Hilfe ist gefragt

Vorerst kommen die verfügbaren Mittel dem schwer getroffenen Distrikt Polen zugute. Bei höherem Spendenaufkommen wird ein Lions-Komitee darüber entscheiden, weitere Länder und möglicherweise auch erfahrene Partnerorganisationen der Lions-Katastrophenhilfe mit einzubeziehen.

Auch Sie können für die Menschen in den Hochwassergebieten spenden. Ihre Hilfe kommt an! 

Spendenkonto

Stiftung der Deutschen Lions
Frankfurter Volksbank
IBAN: DE40 5019 0000 0000 4005 05
BIC: FFVBDEFFXXX
Spendenstichwort „Hochwasser 2024“

Bitte geben Sie zur eindeutigen Zuordnung (Spendenquittung) Ihre Adresse auf dem Überweisungsbeleg/Betreff an.

 

 

Oder mit wenigen Klicks online: stiftung.lions.de/spenden