(März 2019) Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 190 Kilometer in der Stunde traf in der Nacht auf den 15. März 2019 Zyklon Idai auf die Küste Mosambiks. Der Sturm zog über die Hafenstadt Beira hinweg landeinwärts. Durch heftige Regenfälle kam es zu extremen Überschwemmungen in der gesamten Region. Das Ausmaß der Zerstörung ist verheerend. Insgesamt rund drei Millionen Menschen waren direkt oder indirekt von der Katastrophe betroffen. Laut offiziellen Angaben geht man von mindestens 700 Todesopfern aus. Die Zahl der vermissten Personen lag um ein Vielfaches höher.
2019 Zyklon Idai - Stiftung der Deutschen Lions
2019 Zyklon Idai - Artikel
Verheerende Zerstörungen durch "Idai"
Die ganze Region ist schwer getroffen
Die schwerstgetroffene Stadt Beira mit ihren rund 500.000 Einwohnern war nach der Katastrophe zu großen Teilen von der Außenwelt abgeschnitten. Die Zerstörung der Infrastruktur erschwerte die schnelle Hilfe vor Ort. Nothilfemittel mussten mit Helikoptern transportiert werden, die auch jetzt noch ununterbrochen im Einsatz sind, um Hilfsgüter zu liefern oder Menschen zu provisorischen Krankenstationen oder Krankenhäusern zu bringen.
Auch im benachbarten Malawi mussten mehr als 80.000 Menschen ihre zerstörten Häuser zurücklassen und in improvisierte Unterkünfte ziehen. Begleitet von heftigem Regen war Idai am Donnerstag auch nach Simbabwe weitergezogen und hatte massive Überschwemmungen verursacht. In Simbabwe sind besonders die Bezirke Chimanimani und Chipinge betroffen: Mindestens 13.000 Menschen gerieten nach Regierungsangaben in akute Not und sind auf Hilfe angewiesen.
Unser großer Dank gilt im Namen der Menschen in Simbabwe, Malawi und Mosambik allen, die bereits gespendet haben! Lesen Sie hier weiter, wie Ihre Spende ankommt:
Schnelle Lions-Hilfe in Mosambik mit dem Deutschen Roten Kreuz
Nach einer großen Lagebesprechung in Berlin hatte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Ende März 2019 zugesagt, dass die Lions-Spenden in die zehn Prozent Eigenmittel für ein großes Vorhaben einfließen, das mit 500.000 Euro vom Auswärtigen Amt bezuschusst wurde. So wurde gemeinsam mit den dringendsten Nothilfegütern elementare Hilfe geleistet.
Das waren vor allem Shelter Kits (große Pakete mit Materialien, um ein Haus zu flicken oder ein provisorisches Dach über dem Kopf zu bauen, sprich: eine große Plastikplane, Seile, Hammer, Nägel, eine Machete, um Holz zu schlagen u. ä.), Kitchen Sets (Pakete mit Pfannen, Töpfen, Tellern, Bechern …) sowie Hygiene Kits (Seife, Zahnpasta, Toilettenpapier, Kamm, Waschmittel …), die vor allem der Ausbreitung von Krankheiten und Seuchen - insbesondere der Cholera - vorbeugen halfen.
Gemeinsam mit dem DRK erreichten Lions mit dieser ersten Hilfslieferung 1.500 Haushalte, also ca 7.500 begünstigte Personen im Distrikt Sussundenga. In einem zweiten Schritt sollen bis Ende 2021 rund 15.000 weitere Menschen mit Unterkünften, Trinkwasser, Hygieneprodukten und Sanitäreinrichtungen unterstützt werden“, erläuterte Christof Johnen, Leiter Internationale Zusammenarbeit beim DRK im September 2019. Das DRK konnte rasch eine Sanitäreinheit für 20.000 Menschen und eine Anlage zur Trinkwasserversorgung für 15.000 Menschen in Betrieb nehmen. In einer mobilen Klinik des DRK konnten bis zu 150.000 Menschen versorgt und gegen die bedrohliche grassierende Cholera behandelt werden.
Vielen Dank an alle Spenderinnen und Spender!
Helfen Sie jetzt mit Ihrer Spende für unsere Not- und Katastrophenhilfe:
2019 Zyklon Kai - Artikel 2
22 PAULs sorgen für trinkbares Wasser
(10.04.2019) In der ersten Aprilwoche 2019 wurden die 22 im Lager verfügbaren mobilen Wasserfilter des Typs PAUL (Portable Aqua Unit for Lifesaving) im Lager unseres Partners action medeor in Tönisvorst verladen. Weitere 30 PAULs sind nachbestellt. Inzwischen ist die kostbare Fracht in Maputo angekommen und wurde nach Beira weitertransportiert.
Die Johanniter haben ein Emergency Medical Team (EMT) entsandt und in einer Ortschaft einige Autostuden von Beira entfern ein Basislager aufgebaut, um die Bevölkerung medizinisch behandeln zu können. Im Rahmen der medizinischen Hilfe wird sich das Team der Johanniter auch um den Einsatz der Wasserfilter kümmern und dafür sorgen dass die Bevölkerung von der Bereitstellung der PAULs durch Lions Deutschland profitiert.
Sauberes Wasser ist Mangelware im Überschwemmungsgebiet, erste Cholerafälle wurden in Mosmabik bereits gemeldet. PAULs Membran filtert Schmutz und Baketerien, die Funktionsweise ist einfach und wird mit nur vier Piktogrammen erklärt: Oben wird Wasser eingefüllt und kann kurze Zeit später am Auslasshahn gezapft und sicher zum Trinken verwendet werden. Die Johanniter haben PAUL bereits auf den Philippinen eingesetzt und werden mit dieser Erfahrung die Menschen vor Ort durch Mitglieder des EMT in den Gebrauch und die Wartung von PAUL einweisen.
Herzlichen Dank an alle Spender für PAUL! Ihre Hilfe kommt an!
Hier helfen wir nach Zyklon Idai
Gemeinsam mit unseren Partnern sind bereits vielfältige Hilfsmaßnahmen angelaufen. Dazu gehört vor allem die Grundversorgung mit Trinkwasser und Nahrung aber auch mit medizinischen Bedarfsmitteln. In Mosambik wurden bereits erste Cholerafälle gemeldet. Um einen großflächigen Ausbruch der Seuche zu verhindern, sind vor allem die Sicherung der Trinkwasserversorgung, Sanitär- und Hygienemaßnahmen von großer Wichtigkeit.
22 PAULS für Mosambik mit den Johannitern
Die Johanniter planen einen medizinischen Hilfseinsatz in Mosambik. Nach einer Erfassung und Einschätzung des dringendsten Bedarfs, startete in der ersten Aprilwoche ein Charterflug mit Hilfsgütern ab Deutschland, der auch die derzeit 22 verfügbaren Wasserfilter des Typs PAUL aus dem Lager von action medeor in Tönisvorst als Fracht eingeplant hat. Weitere 30 PAULs sind aus verfügbaren Spenden nachbestellt worden.
Lions-Partner in allen betroffenen Ländern vor Ort
Von unserem Partner action medeor erreichte uns die Nachricht, dass ihre Niederlassung in Malawi sofort eine Medikamentenlieferung an das Trinity Hospital in Muona an der Grenze zu Mosambik mit Medikamenten und medizinischem Verbrauchsmaterial verschicken konnte. Durch die aktuelle Lage wird dort mit einem weiteren starken Anstieg der Patientenzahlen und Geflüchteten gerechnet. Zu den Partnern in Mosambik und Simbabwe steht action medeor in engem Kontakt, um weitere Hilfe zu koordinieren. Unter anderem bereitet action medeor gemeinsam mit der Deutsch-Mosambikanischen Gesellschaft Medikamentenhilfe für die Katholische Universität von Mosambik in Beira vor. Über das angeschlossene Gesundheitszentrum können Patienten in der am stärksten von den Auswirkungen des Zyklons betroffenen Stadt versorgt werden. Mit den Lions-Spenden konnte bereits die Medikamentenhilfe von action medeor für rund 30.000 Menschen finanziert werden. Mit etwa 300 Euro können rund 300 Kinder mit schweren Durchfallerkrankungen mit Elektrolytlösung behandelt werden, zehn Spenden in Höhe von 1.000 Euro finanzieren ein großes sogenanntes „Emergency Health Kit“, mit dem rund 10.000 Menschen medizinisch versorgt werden können. Hierbei wird bedarfsorientiert gepackt, etwas mit Schwerpunkt auf Cholera- oder Malariaprävention und -behandlung.
Viele obdachlose Familien in Simbabwe
In Simbabwe ist unser Bonner Partner Help aktiv. Zur Linderung der akuten Not unterstützen Lions die Verteilung von Nahrungsmittelpaketen für rund 1.000 Familien sowie Hygiene-Kits für zunächst etwa 600 Familien sowie die Verteilung von Wasserreinigungstabletten, womit vor allem vorsorglich einem Ausbruch von Cholera entgegengewirkt werden kann. Darüber hinaus sollen etwa 5.000 Menschen mit Nahrungsmitteln und Haushaltsgegenständen und beim Bau von Notunterkünften (Verteilung von Wellblechdächern und Holz) unterstützt werden. Das Material kann später beim längerfristigen Wiederaufbau verwendet werden. Zur Vervielfachung der eigenen Mittel fordert Help Hilfszuschüsse beim Auswärtigen Amt an.
Hilfe in Malawi
Habitat for Humanity hat in Malawi bereits rund 600 Notfallsets verteilt. Derzeit liegt der Fokus ersten Schadenseinschätzungen zufolge in Nsanje und in Phalombe auf der Verteilung von Shelter Kits, die wichtige Materialien wie Planen, Zeltboden, Bettlaken und Decken, Moskitonetze, Schnüre, Kleidung und andere Utensilien enthalten. Jedes dieser Shelter Kits kostet rund 55 Euro. Lions unterstützten bisher die Ausgabe von Shelter Kits für rund 200 Familien. Darüber hinaus kümmert sich Habitat for Humanity auch um die Wasser- und Sanitärversorgung, darunter fällt die Verteilung von Wasserbehältern, Hygieneutensilien und Wasserreinigungstabletten.
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